Geschätzte Leserinnen und Leser

Die BBSA ist dem Wind der Politik ausgesetzt, was uns immer wieder vor spannende Herausforderungen stellt, aber auch Flexibilität erfordert. Im Herbst 2022 hat das Schweizer Volk der Erhöhung des AHV-Rentenalters der Frauen auf 65 Jahre zugestimmt und im Frühjahr 2023 wurde eine gewichtige Reform der beruflichen Vorsorge durch das Parlament verabschiedet. Letztere muss allerdings noch in einer Referendumsabstimmung bestätigt werden. Es stehen darüber hinaus Volksabstimmungen über die Einführung einer 13. AHV-Rente sowie über die Erhöhung des Rentenalters auf 66 und Anpassung an die Lebenserwartung an. Insbesondere die BVG-Revision wird bei Annahme durch das Volk Folgen für die Vorsorgeeinrichtungen haben und sich auf die Aufsichtstätigkeit der BBSA auswirken.

Auch die durch den Nationalrat initiierte Evaluation der BVG-Strukturreform betrifft die BBSA. Die regionalen Aufsichtsbehörden konnten im vergangenen Jahr ihre Erfahrungen und Bewertungen für die Erstellung des Evaluationsberichts im Rahmen von strukturierten Interviews einbringen. Der Vorstand der Konferenz der kantonalen BVG- und Stiftungsaufsichtsbehörden hält in seinem Positionspapier zusammenfassend fest, dass sich das duale Aufsichtssystem grundsätzlich bewährt hat, auch wenn in einzelnen Themenfeldern ein gewisser Handlungsbedarf besteht. Eine evolutionäre Entwicklung des heutigen Systems ist aus seiner Sicht durchaus angebracht. Der Bericht des Bundesrats wird für die zweite Jahreshälfte 2024 erwartet.

Mit grosser Freude hat der Aufsichtsrat der BBSA im letzten Jahr vom Entscheid des Gemeinderats der Stadt Bern Kenntnis genommen, die bisher durch die Stadt beaufsichtigten klassischen Stiftungen per 1. Januar 2024 an die BBSA abzutreten. Dazu hält die Stadt Bern in einer Pressemitteilung fest: «Das Finanzinspektorat wird so von einer zunehmend aufwändigeren Aufgabe entlastet.» Wir bedanken uns an dieser Stelle für das uns entgegengebrachte Vertrauen und versichern, dass wir die übertragenen Aufgaben mit grosser Sorgfalt, dienstleistungsorientiert und in partnerschaftlicher Zusammenarbeit wahrnehmen werden.

Die operative Tätigkeit der BBSA bewegte sich 2023 im üblichen Rahmen. Nur die Anzahl Prüfungen von Reglementen, Urkunden und Statuten von Vorsorgeeinrichtungen entsprechen, aufgrund des anhaltenden Fachkräftemangels, immer noch nicht den internen Zielvorgaben. Mit einer zeitlich befristeten Personalaufstockung versuchen wir jetzt den Rückstand im Jahr 2024 aufzuholen und hoffen auf Ihr Verständnis.

Der Aufsichtsrat der BBSA freut sich, gemeinsam mit der Geschäftsleitung sowie den Mitarbeitenden die im Jahr 2024 anfallenden Herausforderungen und Aufgaben in Angriff zu nehmen und dankt allen Anspruchsgruppen und Partnern für die konstruktive Zusammenarbeit.

Brigitte Buhmann, Dr. rer. pol., Präsidentin Aufsichtsrat